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Forderungen an Deutsche Bahn

Die Städte Dortmund und Münster sowie die Gemeinden und Kreise Ascheberg, Lünen, Nordkirchen und Werne sowie Coesfeld und Unna geben sich mit der Antwort der Bahn AG bezüglich ihrer Forderung zum Ausbau der Strecke Dortmund - Lünen - Münster nicht zufrieden. Unterstützung finden sie bei den Industrie- und Handelskammern zu Dortmund und Nord Westfalen.

Bei einem Treffen am 20. Mai 2019 in der IHK Nord Westfalen in Münster hat diese Allianz die Bahn erneut in die Pflicht genommen. Der Konzernbevollmächtigte der Bahn AG für NRW, Werner Lübberink, hatte mit Schreiben vom 23. April 2019 auf die von den Anrainerkommunen und -landkreisen am 29. März 2019 in Werne unterzeichnete Resolution geantwortet. Diese Antwort war mit Blick auf die damit verbundenen angestrebten Ergebnisse sehr unbefriedigend.

Die Kommunen und die IHKs konkretisierten und untermauerten heute ihre Forderungen:

  1. Die aktuell erheblich eingeschränkten Fernverkehrsverbindungen zwischen Münster und Dortmund müssen auch während der Streckensperrung über eine Ausweitung der Umleitungsverkehre über Hamm soweit wie irgend möglich wiederhergestellt werden.
  2. Die Planungen für die im Projektinformationssystem zum Bundesverkehrswegeplan 2030 hinterlegten Teilprojekte müssen schnellstmöglich aufgenommen und zügig vorangetrieben werden, um die durch das Kreuzen der Züge regelmäßig entstehenden Verspätungen zu beseitigen bzw. zu minimieren.
  3. Die Region erwartet, dass die dem Deutschlandtakt zu Grunde liegende Prämisse eines halbstündlichen Fernverkehrsangebotes auf den Hauptmagistralen auch auf der Achse Dortmund – Lünen – Münster – Bremen – Hamburg umgesetzt wird und die hierfür erforderlichen infrastrukturel-len Voraussetzungen (umfassender zweigleisiger Ausbau) geschaffen werden.
  4. Zudem ist die bestehende stündliche Regionalbahnverbindung durch eine stündliche Weiterführung der RRX – Linie 3 von Dortmund nach Münster zu ergänzen.
  5. Die Region erwartet, dass sie bei der weiteren Erarbeitung des Deutschlandtaktes intensiv einbezogen wird.
  6. Die Ergebnisse der Studie „Deutschlandtakt“ sollten spätestens im Herbst 2020 vorgelegt werden. Auf dieser Basis sind dann die Planungen für einen deutlich erweiterten zweiglei-sigen Ausbau auf der Strecke Münster-Lünen unverzüglich aufzunehmen.

Deutliche Kritik übte die neue Allianz für den Streckenausbau Dortmund-Lünen-Münster an der aktuellen Situation:

In den letzten Monaten ist der Fernverkehr zwischen Dortmund und Münster nur zweistündlich gefahren. Ab dem 18. Mai wurde nachmittags eine weitere Fernverkehrsverbindung zwischen beiden Städten von der Schiene genommen. Somit fährt zwischen 15:24 und 19:24 Uhr kein Fernzug mehr in Richtung Hamburg über Dortmund. Er fährt von Hagen kommend auf direkten Weg nach Hamburg. Eine Einschränkung, die zu Lasten der Kunden der größten Stadt Westfalens geht. „Meine Forderung bleibt bestehen: Die stündlichen Fahrten des Fernverkehrs zwischen Dortmund und Münster müssen umgehend wiederhergestellt werden“, so Dortmunds OB Ullrich Sierau. „Eine weitergehende Reduzierung des Angebots ist absolut nicht akzeptabel. Es ist unfassbar, wie die Bahn AG agiert!“

Vor diesem Hintergrund werde man die Bahn AG an ihren Aussagen messen. Einschränkungen bei den Reparaturmaßnahmen seien nur hinnehmbar, wenn die Sanierung des Eisenbahndamms zwischen Werne und Ascheberg zügig und bestens organisiert erfolgt. OB Sierau: „Wir wollen wissen, wann die Maßnahme konkret beginnt. Am Dienstag, den 11.08.2020 soll sie ja beendet sein!“ Hinsichtlich des Ausbaus der Strecke Münster - Lünen und die damit verbundene Umleitung der Fernzüge, die Fahrzeitverlängerungen, die Schienenersatzver-kehre für den Nahverkehr und die Halteausfälle erwartet Sierau eine reibungslose Organisation und eine engmaschige, funktionstüchtige und verlässliche Informationsstruktur für alle Kunden.

Mit Blick auf den Fernverkehr hebt Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe die Bedeutung der Strecke hervor: „Die Schienenstrecke Dortmund - Münster ist das zentrale Rückgrat für die zahlreichen engen Beziehungen und die Pendlerausrichtung auf die beiden westfälischen Metropolen Dortmund und Münster und gleichzeitig Kernstück der Fernverkehrsmagistrale Hamburg - Münster - Ruhrgebiet – Süddeutschland“, so Lewe. Und weiter: „Die vielen gemeinsamen Appelle und Aktionen zum Ausbau der Strecke zeigen seit langem, wie wichtig diese für die Region ist, und das insbesondere mit Blick auf die Positionierung im Deutschlandtakt und den Einsatz des RRX. Es ist alles gesagt, nun erwartet die Region Taten!"

Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen: „Der eingleisige Streckenabschnitt zwischen Münster und Lünen ist der Flaschenhals auf der Schienenmagistrale Hamburg - NRW. Wir wollen hier moderne ICEs und mittelfristig den Halbstundentakt, so wie er heute bereits auf vergleichbaren Metropol-Verbindungen besteht. Dieses Ziel wird - ebenso wie eine stündliche RRX-Verbindung zwischen Münster und Dortmund - nur mit einer in weiten Teilen zweigleisig ausgebauten Strecke erreichbar sein. Das wird nicht einfach, denn die verschiedenen Wirtschaftsregionen und ihre Schienenprojekte stehen bei begrenzten Mitteln klar in Konkurrenz zueinander. Deshalb dürfen wir hier nicht lockerlassen, wir müssen unsere gemeinsamen Ziele weiterhin gemeinsam verfolgen. Die Wachstumsregion zwischen Münster und Dortmund darf nicht aus dem Takt kommen.“

Abschließend bezeichnete Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, das Teilstück zwischen Dortmund und Münster als die am stärksten vernachlässigte Metropolenverbindung in Deutschland. Die Diskussion nach der Entscheidung für den Teilausbau einfach für beendet zu erklären, sei weder zeitgemäß noch angemessen.

Aus Sicht der IHK müsse mit Weitblick geplant werden. Es braucht zur Beseitigung von Engpässen ein Optimierungspaket mit drei Maßnahmen:

  1. Die Reparatur der bestehenden Mängel auf der Strecke nördlich von Dortmund.
  2. Das zweite Gleis auf der gesamten Strecke Dortmund-Münster, ausgebaut für durchgängig 230 km/h.
  3. Ein sogenanntes „Überwerfungsbauwerk“ (Brücke) im östlichen Bereich des Dortmunder Hauptbahnhofs, um somit die intensiven Ost-West-Verkehre von denen nach Münster abzugrenzen.

Hintergrund:

 Aufgrund von Schäden am Bahndamm entlang der Bahnstrecke Münster – Lünen ist die verkehrliche Erreichbarkeit der Stadt Dortmund sowie der angrenzenden Städte und Kreise seit Monaten stark eingeschränkt: Der Fernverkehr Dortmund – Münster – Osnabrück – Bremen – Hamburg wird seit Herbst 2018 von Dortmund nur mehr zweistündlich angeboten. Die Züge fahren ohne Halt über Hamm.

Damit dieser verkehrliche Engpass zeitnah nachhaltig behoben wird, haben auf gemeinsames Betreiben der Oberbürgermeister der Städte Dortmund und Münster die beiden Oberbürgermeister und die Bürgermeister von Ascheberg, Nordkirchen, Werne und Lünen sowie die Landräte der betroffenen Kreise Coesfeld und Unna am 29.03.2019 in Werne eine Resolution unterschrieben. Sie fordern die Bahn AG auf, die vorhandenen Schäden nachhaltig und in kürzester Zeit so zu beseitigen, dass die Strecke Münster – Lünen – Dortmund für Fernverkehrskunden wieder nutzbar ist. Darüber hinaus soll das Fernverkehrsangebot trotz der Streckensperrung umgehend von derzeit 50% auf 100% über die Ausweichstrecke Hamm im Stundentakt angehoben werden. Die Industrie- und Handels-kammern Nord Westfalen sowie zu Dortmund unterstützen diese Initiative.

Die Deutsche Bahn hatte gegenüber der Öffentlichkeit am 5. April 2019 bekannt gegeben, dass sie sich - nach der erfolgten Prüfung von drei technischen Bauvarianten - für die Sanierung der reparaturbedürftigen Teilabschnitte der Strecke Münster - Lünen für den Einbau eines Spundwand-Stützbauwerks in den Dammkörper entschieden hat. Die DB erläutert, dass bis zum Beginn der Baumaßnahmen die DB-Fachleute unter Hochdruck die Ausführungsplanung und die umfangreichen Ausschreibungsunterlagen erstellen und das Vergabeverfahren durchführen werden. Der Fern- und der Nahverkehr soll mit dem Ende der Sommerferien 2020 wieder in vollem Umfang zwischen Münster und Dortmund fahren können.

Dennoch bleibt die Forderung der Oberbürgermeister der Städte Dortmund und Münster, der beiden Kammern sowie der Bürgermeister von Ascheberg, Nordkirchen, Werne und Lünen sowie der Landräte der betroffenen Kreise Coesfeld und Unna aus der Resolution vom 29.03.2019 an die Deutsche Bahn bestehen, dass der Fernverkehr in vollem Umfang zwischen Münster und Dortmund in beiden Richtungen (über die Aus-weichstrecke Hamm) geleitet wird.

Foto/Bildtext

Starker Schulterschluss für den Ausbau der Bahnstrecke Dortmund-Lünen-Münster: (v.l.) Ralf Bülte (Stadt Werne), Bürgermeister Dietmar Bergmann (Nordkirchen), Dr. Fritz Jaeckel (Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen), Oberbürgermeister Markus Lewe (Münster), Oberbürgermeister Ullrich Sierau (Dortmund), Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund), Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (Lü-nen), Thomas Stohldreier (Gemeinde Ascheberg) und Karl-Friedrich Ostholt (Stadt Werne).

Ansprechpartner für die Medien:

Pressestelle der Stadt Dortmund:
Frank Bußmann
Telefon: 0231 50-2 30 22
E-Mail: pressestelle(@)stadtdo.de

Pressestelle der Stadt Münster:
Joachim Schiek
Telefon: 0251 4 92-13 01
E-Mail: presseamt(@)stadt-muenster.de

Pressestelle der IHK zu Dortmund:
Georg Schulte
Telefon: 0231 5417-258
E-Mail: g.schulte(@)dortmund.ihk.de

Pressestelle der IHK Nord Westfalen:
Guido Krüdewagen
Telefon: 0251 707-233
E-Mail: pressestelle(@)ihk-nordwestfalen.de
 
Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen
Postfach 40 24 | 48022 Münster
Sentmaringer Weg 61 | 48151 Münster
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Telefon +49 251 707 233 | Mobil +49 170 635 79 59

Bürgermeister und IHK stellen Forderungen an die Deutsche Bahn
Bürgermeister und IHK stellen Forderungen an die Deutsche Bahn

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