Gemeinde Nordkirchen

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Einbringung Haushalt

Bürgermeister Dietmar Bergmann hat den Entwurf der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2017 am 19.01.2017 in den Rat der Gemeinde Nordkirchen eingebracht. Es folgt die Beratung in den Ausschusssitzungen.

Einbringung des Haushalts 2017 "Willkommen und Willbleiben"

– Rede Bürgermeister Dietmar Bergmann –

am 19. Januar 2017

--- es gilt das gesprochene Wort ---
 
Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderats,
sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Vertreter der Presse,
liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

wenn wir uns heute und in den kommenden Wochen intensiv mit der Finanz- und Haushaltslage unserer Gemeinde auseinandersetzen, dann hat das eigentlich nur einen Zweck, einen Hintergrund. Ich meine damit nicht abstrakte Fakten wie die langfristige Sanierung unserer Finanzen, also die Haushaltskonsolidierung. Finanzpolitik ist meiner Meinung nach kein Selbstzweck, der sich in einer schwarzen Null abbildet.

Wenn ich sage, dass die Finanz- und Haushaltspolitik letztlich nur einem Zweck dient, meine ich damit Folgendes: Nämlich, dass sich auch langfristig die Menschen, die in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle leben, in diesen drei Dörfern wohlfühlen können. Nur darum geht es, das Wohlfühlen, dass sich im guten und sicheren Leben bei uns zeigt, ist dabei der zentrale Begriff. Wir wollen erhalten, was unsere Gemeinde so besonders macht, wir wollen die vielen Stärken ausbauen, über die wir verfügen und wir wollen kommenden Generationen eine Zukunft in dieser Gemeinde ermöglichen, in der sie hoffentlich genauso gut leben können, wie wir das heute machen. Dass wir dabei natürlich auch von internationalen und nationalen Entwicklungen beeinflusst werden, ist mir völlig klar.

Haushaltspolitik ist damit immer nur ein Mittel zum Zweck. Aber natürlich ein besonders wichtiges Mittel: Denn schließlich sind gute Ideen, die man nicht finanzieren kann, einfach nur gute Ideen. Gute Ideen aber, die man in die Realität umsetzen kann, die sind ein echter Wohlfühlfaktor. Schauen Sie aus diesem Blickwinkel noch mal auf unsere Dorfkernsanierung und auf die neue Schloßstraße. Hier wurden Werte für Jahrzehnte geschaffen, Werte von denen auch unsere Kinder noch was haben.

Ich gebe zu, dass mir diese Perspektive im vergangenen Jahr vielleicht auch deshalb besonders aufgefallen ist, weil einerseits unsere Tochter geheiratet hat und andererseits auch unser Sohn aus dem Elternhaus ausgezogen ist. Beide wohnen auch weiterhin in unserer Gemeinde und bauen hier ihre Zukunft auf, was mich natürlich sehr freut. Und es zeigt mir am Beispiel der eigenen Familie, dass es viele junge Leute gibt, die ihr Leben hier in Nordkirchen, Südkirchen oder Capelle leben wollen, die mit ihrer Heimat sehr verbunden sind.

Was ich mit diesem Beispiel sagen will, ist: Wir als gewählte Entscheidungsträger haben in diesem Moment eine Verantwortung, die weiter reicht, als sagen wir mal nur bis zur nächsten Kommunalwahl.
Kommunalpolitiker stellen Weichen über viele Jahre hinweg – und das geht eben nur, wenn dafür auch die Haushaltsmittel vorhanden sind. Und deshalb ist es wichtig, den eingeschlagenen Weg der Haushaltskonsolidierung weiterzugehen, damit auch weiterhin zukunftsweisende Projekte möglich sind und damit wir und die, die nach uns kommen, sich auch weiterhin in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle wohlfühlen können.

Und spätestens damit,
sehr geehrte Damen und Herren,
sind wir im Haushaltsentwurf 2017 angekommen.

Gefragt nach den Voraussetzungen für den Haushalt 2017 habe ich am Jahresanfang im Interview mit den Ruhr Nachrichten nochmal den Weg dargestellt, den wir seit unserer externen Haushaltsanalyse 2010 gegangen sind. Und ohne jetzt noch einmal erklären zu wollen, wie wir seitdem jeden Euro zweimal umdrehen und wirklich alles hinterfragen, gibt es für mich aus diesem Prozess eine ganz wesentliche Lehre: Es gibt wirklich keinen Grund bescheiden zu sein, wenn wir unsere Erfolge in der Haushaltspolitik darstellen wollen.

Ich bin der festen Überzeugung, was wir als Rat und als Verwaltung gemeinsam in dieser Gemeinde geschafft haben, wenn es um die Haushaltskonsolidierung geht, sucht seinesgleichen. Wir haben massiv investiert und gleichzeitig massiv gespart. Wir haben die Zeichen der Zeit genutzt und viele externe Fördermöglichkeiten zu unserem Nutzen eingesetzt. Und wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und eigene Probleme gelöst. Und das alles bei einer prekären Ausgangslage.

Das alles trägt insgesamt dazu bei, dass wir unsere Kassenkredite im vergangenen Jahr weiter erheblich reduzieren konnten, 2,5 Millionen dieser kurzfristigen Kredite konnten wir abbauen. Auch beim Jahresabschluss 2015 stehen wir ziemlich gut da – aus einem geplanten Minus von 900.000 Euro haben wir ein Minus von 70.000 Euro gemacht. Und beim Blick auf 2016 wird es sogar noch wesentlich besser: Hier stehen wir beim Jahresabschluss voraussichtlich bei einem Plus von mehr als 1,3 Millionen Euro. Geld, das unsere Situation natürlich nachhaltig entlastet, weil wir es in die Ausgleichsrücklage packen können.
An dieser Stelle kann man im Übrigen gut die Zusammenhänge erkennen: Wir haben auch deshalb im Laufe des Jahres ein Plus erwirtschaftet, weil wir weniger Zinsen zahlen müssen durch die abbezahlten Kassenkredite und die nach wie vor günstige Zinssituation. Und gleichzeitig floriert die Wirtschaft in unserer Gemeinde, was zu höheren Gewerbesteuereinnahmen führt.

Passend dazu ist, dass es uns auch gelungen ist die Liquidität bei unserer gemeindeeigenen Gesellschaft „Wohnen in Nordkirchen“ zu verbessern. Ich will daran erinnern, dass hier in früheren Zeiten eigentlich nicht vorhandene Gewinne entnommen wurden, um die Haushaltssituation der Gemeinde zu verbessern. Dass man damit aber nur eigentlich nicht vorhandenes Geld von der linken in die rechten Hosentasche verschoben hat und am Ende doch das gleiche Minus herauskam, war eben eine Milchmädchenrechnung, auf die man sich damals eingelassen hat. Heute sieht das anders aus: Knapp 2,1 Millionen Euro Schulden konnte die Gesellschaft in den vergangenen zwei Jahren außerordentlich zurückzahlen. Zum weiteren Umgang mit der Gesellschaft werden wir in naher Zukunft Vorschläge machen. Auch das ist ein schöner Erfolg und auch ein Hinweis darauf, dass das mit dem Wohlfühlen in unserer Gemeinde auch viele Menschen bemerkt haben, die nicht bei uns leben. „Noch nicht“ muss man fast sagen, wenn man sich anschaut, wie schnell unsere Baugrundstücke verkauft werden… 

Sehr geehrte Damen und Herren,
so viel zu den Voraussetzungen des Entwurfs.
Diese Zahlen zeigen, dass wir vor dem Haushalt 2017 in ruhigem Fahrwasser sind und sparsam und verantwortungsvoll gehandelt haben. Diesen Kurs wollen wir mit dem neuen Haushaltsentwurf weitergehen. Nur weil die Lage heute längst nicht mehr so katastrophal ist, wie sie mal war, heißt das natürlich nicht, dass der Druck zu sparen wesentlich geringer geworden ist. Wir werden als Gemeinde also auch weiter sehr solide mit unseren Finanzen umgehen und auch weiterhin sparen, wo es möglich ist.

Gleichzeitig ist die Phase der ganz großen Investitionen, wie wir sie bei der Dorfkern­erneuerung jetzt mehrere Jahre getätigt haben, zumindest für den Moment vorbei. Wenn Sie sich die geplanten Investitionen für das Jahr 2017 ansehen, werden Sie feststellen, dass es dort nicht das eine große Projekt gibt, sondern wir vielmehr an vielen einzelnen Stellschrauben drehen, um die Infrastruktur und das soziale Gefüge in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle zu erhalten. Doch dazu und zu den wichtigen Zukunftsthemen komme ich später noch.

Wenn wir uns zunächst unsere Beziehungen zu anderen staatlichen Ebenen anschauen, sieht es nicht besonders rosig aus. Die Schlüsselzuweisungen des Landes sinken in diesem Jahr um rund 578.000 Euro. Klar, das ist die Folge höherer Gewerbesteuereinnahmen. Insofern können wir das mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Aber es bleibt bei einem hohen Minus für uns. Und eine Verschlechterung haben wir auch bei der Kreisumlage mit 193.000 Euro und bei der Jugendamtsumlage, wo es sogar 200.000 Euro sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir kriegen weniger vom Land und müssen mehr an den Kreis abführen. Insgesamt summiert sich das auf stolze 971.000 Euro, bei unserem Haushaltsvolumen insgesamt ist das eine gewaltige Summe. Und eine solche Summe können wir nicht auf einmal auffangen, d.h. es bleibt am Ende bei einem Minus, bei einem prognostizierten Haushaltsdefizit von voraussichtlich 453.540 Euro. Glücklicherweise können wir das durch den voraussichtlichen Überschuss aus 2016, wie eben schon dargestellt, auffangen.

Schöner wäre es natürlich, wenn das nicht nötig wäre. Ich denke da sind wir uns alle einig. Aber: Wenn man noch berücksichtigt, dass wir im Haushaltsjahr 2016 schon mit einem Defizit von 300.000 Euro für 2017 gerechnet haben, sieht man eben auch, dass wir Verschlechterungen in Höhe von rund 800.000 Euro selber auffangen. Mehr geht zumindest nicht in der Planung, die spitz auf Kante genäht ist, insbesondere wenn man die realisierten Sparbemühungen der letzten Jahre berücksichtigt. Selbstverständlich werden wir versuchen im Laufe des Jahres das Defizit weiter zu verringern. Schließlich ist uns das in den Vorjahren auch gelungen. Aus heutiger Sicht ist das aber nicht seriös zu erwarten und deshalb bleiben wir bei dem, was wir bis heute planen können. Und dabei zeigt sich dann eben, dass wie schon dargestellt konsequentes Sparen und kluges wirtschaftliches Handeln mit Augenmaß weiterhin notwendig sind.

Im Vorausblick auf das Jahr 2017 gibt es m.E. auch noch zwei Fragezeichen, die ich an dieser Stelle nennen will. Nach wie vor schwer abschätzbar sind die finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt durch die Flüchtlinge. Die Aufwendungen und Erträge sind direkt von der Zahl der Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz abhängig. Eine belastbare Prognose ist hierzu allerdings so noch nicht möglich. Das soll heißen: Wir planen seriös und konservativ, gleichzeitig sind die Unwägbarkeiten in diesem Bereich aber so hoch, dass es zu Veränderungen kommen kann.

Eine ähnliche Aussage möchte ich zur Zusammenarbeit im schulischen Bereich mit der Gemeinde Ascheberg treffen. Ich halte diese Zusammenarbeit für völlig richtig und zukunftsweisend, gleichwohl wissen wir noch nicht genau, ob wir im Schulhaushalt noch Veränderungen vornehmen müssen. Bisher sind allerdings keine Mehrbedarfe erkennbar und so gehen wir dann auch in die Planung für 2017.

Bei den Krediten der Gemeinde gehen wir weiter den Weg, langfristige Investitionskredite mit sehr niedrigen Zinsen aufzunehmen und kurzfristige Liquiditätskredite mit hohem Zinsrisiko zu vermeiden. Dieses Vorgehen hat uns schon viel Geld gespart und ermöglicht uns gleichzeitig, wichtige Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde vornehmen zu können und Substanzverlust im Anlagevermögen der Gemeinde zu vermeiden.

Auch 2017 wollen wir auf diese Art wieder Kredite von knapp 2,7 Millionen Euro aufnehmen. Darin enthalten sind Mittel für einen neuen Kindergarten in Nordkirchen, der aus den Landespauschalen des Kibiz refinanziert wird und aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“, mit dem wir in die Infrastruktur unserer Schulen investieren wollen. Letzteres wird verteilt auf die Jahre 2017 bis 2020 als Kredit zur Verfügung gestellt, wobei sowohl die Zinsen als auch die Tilgung dauerhaft durch das Land getragen werden. Wir wollen damit eine neue Schulsporthalle an der Gesamtschule finanzieren. Ich bin der Landesregierung für dieses Programm sehr dankbar. Auf diese Art werden dringend notwendige Investitionen in den Bildungsbereich möglich, die in vielen Kommunen des Landes sonst sicher noch hätten warten müssen.

Im Finanzhaushalt 2017 haben wir aus der laufenden Verwaltungstätigkeit einen Überschuss von 1.310.000 Euro geplant, der zum Teil durchaus auch zur Deckung der notwendigen Investitionen herangezogen werden könnte. Aber es ist deutlich sinnvoller, das positive Finanzergebnis stattdessen zur weiteren Reduzierung der Liquiditätskredite zu verwenden. Alles andere wäre unwirtschaftlich, da derzeit Investitionskredite auch längerfristig zu einem günstigen Zinssatz realisiert werden können.

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe ja eben schon dargestellt, dass wir 2016 voraussichtlich mit einem guten Plus und damit einer Zuführung zur Ausgleichsrücklage abschließen können. Das ist unser erster Überschuss seit Einführung des NKF. Was ja im Grunde erfreulich klingt, wird weniger positiv, wenn wir uns einen Überblick über die Summen unserer Rücklagen verschaffen, also die Summe aus Allgemeiner und Ausgleichsrücklage betrachten.
Bei der Eröffnungsbilanz 2009 lagen wir da bei rund 32 Millionen Euro, mittlerweile liegen wir knapp zehn Millionen unter dieser Summe. Dabei haben wir dem Aufzehren unseres Tafelsilbers schon deutlich entgegengewirkt und in den vergangenen Jahren immer weniger Gelder aus der Allgemeinen Rücklage benutzt. Sehr wohl wird aber klar, dass wir eine wirklich nachhaltige Entwicklung nur vollziehen können, wenn wir sowohl die Allgemeine als auch die Ausgleichsrücklage dauerhaft wieder auffüllen. Allerdings erscheint mir das tatsächlich nur möglich, wenn wir grundsätzlich zu einer Änderung bei der Gemeindefinanzierung insbesondere auch zu Gunsten des ländlichen Raumes kommen werden.

Ansonsten glaube ich, dass wir bei allen lokalen Anstrengungen, die wir auch unternehmen mögen, immer in einer zumindest wackeligen Lage bleiben werden. Und dann bleibt unter dem Strich eben wie im Haushaltsplan 2017 vorgesehen ein prognostiziertes Minus von 453.540 Euro, allerdings verbunden mit einer sehr positiven Tendenz bei der Liquidität, wie ich es ja dargestellt habe.
Und damit möchte ich nun einen Blick auf einige ausgewählte Bereiche des Haushalts werfen, also weg vom Überblick, hin zu einigen Details.

Ihnen wird auffallen, dass wir den Ansatz für die Einnahmen aus der Gewerbesteuer vorsichtig im Bereich des Ansatzes von 2016 belassen haben – obwohl wir hier ja bedeutende Mehreinnahmen hatten. Das hat damit zu tun, dass wir es hier mit Einmaleffekten zu tun hatten. Seriös kann also für 2017 nur geschätzt werden, dass sich diese Effekte nicht zwingend wiederholen werden. 

Besonders spannend ist in meinen Augen der Bereich der Finanzerträge. Ich gebe zu, dass wir es hier nicht mit großen Summen zu tun haben, dennoch ist die Entwicklung interessant. Wir kalkulieren hier mit 12.000 Euro aus sog. Avalprovisionen, die aus der Bürgschaft für die Finanzierung der Übernahme der Strom- und Gasnetze entsteht. Wir haben hier also neben der Bildung von Vermögen einen ersten positiven Aspekt dieser Übernahme. Sicher nicht der letzte und aus finanzpolitischer Sicht der erste kleine Hinweis darauf, dass wir hier eine richtige Entscheidung für die Zukunft gefällt haben.

Mehraufwendungen haben wir beim Personal. Einmal haben wir einen erhöhten Bedarf im Zusammenhang mit der Betreuung von Flüchtlingen. Wir müssen im Fachbereich Soziales und Familie dafür eine weitere Stelle schaffen und darüber hinaus gibt es seit Anfang des Jahres eine Personalgestellung des DRK, ein Mitarbeiter im Umfang von 21 Stunden, der die Flüchtlingskoordination und die gemeinnützige Beschäftigung organisieren soll.

Dazu kommen dann noch die Steigerungen durch die neue Entgeltordnung zum Tarifvertrag im öffentlichen Dienst und die Erhöhung der Beamtenbezüge aufgrund des Dienstrechtsmodernisierungsgesetzes. Gute Leistung muss eben auch gut bezahlt werden. Und bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung bin ich von der Leistung mehr als überzeugt – und damit, meine Damen und Herren, wäre an dieser Stelle eigentlich auch schon genug gesagt. Da mir im vergangenen Jahr von einer Fraktion aber vorgeworfen wurde, dass wir zu hohe Personalkosten hätten, will ich dennoch etwas mehr dazu sagen.
Wir haben mit externer Hilfe die Verwaltung neu organisiert und zwei Fachbereiche eingespart. Wir kalkulieren sehr sparsam und viele der Kolleginnen und Kollegen leisten auch unter hohem Druck und bei stark verdichteter Tätigkeit sehr gute Arbeit. Wer in dieser Situation weiterhin gegen moderat steigende Personalkosten ist, der positioniert sich damit gegen die gültigen Tarifabschlüsse und gegen die für uns in der Verwaltung arbeitenden Menschen. Und das, meine Damen und Herren, ist mit mir als Verwaltungschef nicht machbar. Punkt.

Sehr geehrte Damen und Herren,
bei den Investitionen, die wir 2017 tätigen wollen, habe ich ja schon angekündigt, dass wir insgesamt eher über eine Vielzahl von Projekten reden, als über ein großes Projekt, wie wir es in den vergangenen Jahren gestemmt haben. Wobei es natürlich auch zu Zeiten der Dorfkernerneuerung viele andere Maßnahmen zusätzlich in Nordkirchen, Südkirchen und Capelle gab.

Und auch in diesem Jahr investieren wir in viele Bereiche, die uns auf Jahre gesehen weiterhelfen werden. Ich will nicht überall ins Detail gehen, das würde hier den Rahmen sprengen. Wenn ich aber an den Erwerb unserer Tourismuszentrale denke, an das neue Dorfgemeinschaftshaus in Capelle, an die neue Sporthalle der Gesamtschule und an die Vielzahl der kleineren Infrastrukturmaßnahmen, bin ich überzeugt davon, dass wir auch in diesem Jahr bei den Investitionen sehr gut aufgestellt sind und viel für unsere Zukunft tun.

Diese Ausrichtung auf die Zukunft habe ich ja auch in den vergangenen Jahren immer wieder betont. Es ist sicherlich etwas vermessen, einen direkten Zusammenhang zwischen einzelnen politischen Maßnahmen und den steigenden Geburtenzahlen sowie dem Wanderungssaldo unserer Gemeinde herzustellen. Aber es ist schon auffällig, dass wir bei den Geburtenzahlen 2014 noch bei 64 Kindern waren und 2016 schon bei ca. 90. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Saldo der Zu- und Wegzüge. Ich glaube schon, dass das zumindest ein Indiz dafür ist, dass zum Beispiel unsere Ausrichtung auf eine familienfreundliche und -gerechte Kommune richtig ist und wir diesen Weg weitergehen sollten. Entsprechend sollten wir im Rahmen der nun anstehenden Rezertifizierung als familiengerechte Kommune weitere Impulse setzen.

Ebenfalls in den Bereich dieser zukunftsweisenden Maßnahmen gehört unser erfolgreiches Quartiersmanagement, unser Regionale-Projekt „Auf dem Weg zur inklusiven Gemeinde“, der Neubau einer Kita in Nordkirchen, das Glasfaserprojekt und natürlich die Erweiterung unserer Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule um einen Standort in Ascheberg. Ich sehe diese Entwicklung, die wir im Konsens der beiden Gemeinden nach vorne gebracht haben, auch als großes Lob für unsere Schule und alle Beteiligten dort. Wir als Kommunalpolitikerinnen und -politiker können uns sicher sein, dass wir eine Schule haben, die sehr gut aufgestellt in die kommenden Jahre geht und die ein überzeugendes pädagogisches Konzept und Profil hat. Ich glaube, damit können wir als Nordkirchenerinnen und Nordkirchener mehr als ein bisschen stolz auf „unsere Schule“ sein.

Wenn wir über das Thema „Zukunft“ reden, gehört meines Erachtens auch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum dazu. Das dürfen wir gerade im Rahmen des Quartiersmanagements nicht vergessen. Schließlich verfügen wir über eine hohe Zahl von Einfamilienhäusern und auch über viele höherpreisige Eigentumswohnungen. Im günstigeren Segment sieht es anders aus. Ich halte es für wichtig, dass wir dieses Thema im Auge behalten, wenn wir auch weiterhin wachsen wollen – nicht jede junge Familie kann es sich leisten gleich zu bauen, nicht jeder Single oder Senior hat das Geld für eine teure Wohnung. Insofern halte ich es für 2017 für ganz besonders wichtig, dass wir dieses Thema im Auge behalten, bei privaten Investoren ansprechen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Sehr geehrte Damen und Herren,
es gibt zahlreiche weitere Zukunftsthemen von Bedeutung. Ich denke da an die neue Mensa der Finanzhochschule, die ja auch eine positive Botschaft zum Engagement des Landes in Nordkirchen zeigt, oder unsere zahlreichen Aktivitäten in der Tourismusförderung. Ich bin der Überzeugung, dass es sich jetzt schon gelohnt hat, diesen Aufgabenbereich in die Verwaltung zurückzuholen und ich denke, dass wir weitere positive Effekte sehen werden, wenn unsere neue Tourismuszentrale erst einmal mitten im Ort angekommen ist.

Sie sehen,
sehr geehrte Damen und Herren,
die beendete Dorfkernerneuerung heißt also nicht, dass es mit den Baumaßnahmen mitten in Nordkirchen aufhört. Ich sehe diese zukünftigen Baustellen sehr positiv, zeigen sie doch, dass sich etwas bewegt und dass wir etwas in Gang gesetzt haben, dass auch ein Eigenleben entwickelt hat.

Das nächste Großprojekt, an dem genau das sichtbar sein wird, ist der Themenkomplex Hotel und Hallenbad. Diese Baumaßnahme wird für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort Nordkirchen von erheblicher Bedeutung sein. Ich halte es auch für eine Bestätigung unserer Arbeit, dass ein externer Hotelbetreiber das Potential unserer Gemeinde erkannt hat und hier eine Marktlücke schließen wird. Ich wage zu prophezeien: Heiraten in Nordkirchens Schloss mit Unterbringung großer Gesellschaften im neuen Hotel, das wird ein echter Renner! Und das wir bei dieser Entwicklung gleichzeitig ein neues Schwimmbad für die Gemeinde bekommen, ist mehr als nur ein kleiner Bonus für die Gesamtschule, für die Gäste und für die Bürgerinnen und Bürger. Und sollte es beim Hotelbau wider Erwarten Probleme geben, fahren wir zweigleisig und werden notfalls die Planung eines eigenen Bades fortführen, um das Schwimmen in der Gemeinde wieder zu ermöglichen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass das dem Wohlfühlgefühl in unserer Gemeinde auch weiterhin zuträglich ist. Ein Wohlfühlgefühl, dass nicht nur in den Köpfen der Menschen vorhanden ist, sondern sich auch durch Zahlen untermauern lässt. Diese Zahlen liegen Ihnen im Haushaltsentwurf 2017 vor. Zahlen, die nicht zum Ausruhen Anlass geben, aber Zahlen, die zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
In diesem Sinne freue ich mich auf die Diskussionen mit Ihnen in den Ausschüssen und hier im Rat in den kommenden Wochen!

Vielen Dank.

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Karim Laouari

Standort:
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Gemeinde Nordkirchen, Bohlenstraße 2, 59394 Nordkirchen

Tel.: 02596 917-154
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Jessica Hauck

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